„50 Shades of Green“ lautete der Vortrag von Prinzessin Xenia zu Hohenlohe beim HOGAST-Symposium. Gleich zu Beginn gab es eine klare Botschaft: „Eine saubere Umwelt ist definitiv attraktiver als eine verschmutzte!“ Die Referentin präsentierte alarmierende Fakten, wie beispielsweise die immer häufiger auftretenden Überschwemmungen und den stetig steigenden Meeresspiegel.
Es habe immer Klimawandel gegeben, aber nicht in so einem rasanten Tempo. Der Tourismus verursache rund neun bis zwölf Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen, so Xenia zu Hohenlohe. Sie appellierte an die Hospitality-Branche, sich an die Verkehrsverantwortlichen zu wenden und um Unterstützung zu bitten. Xenia von Hohenlohe betonte die Notwendigkeit, das Reisen nachhaltiger zu gestalten, den Energieverbrauch in Gebäuden kritisch zu betrachten und sich bewusst zu überlegen, woher unsere Produkte stammen, wobei der Fokus auf Regionalität liegen sollte. Und sie appellierte an die Hoteliers und Gastronomen, über die vorhandenen nachhaltigen Konzepte zu sprechen; vielen Reisenden sei Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen: „Sollten Sie mit Landwirten kooperieren, berichten Sie darüber! Haben Sie einen familiengeführten Betrieb, dann nehmen Sie sich die Zeit, die Geschichten dahinter zu teilen!“
Seit 2012 unterstützt Xenia zu Hohenlohe mit der von ihr gegründeten Considerate Group Hotels, Fonds und Banken bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeits- und Klimaziele. Ein weiterer Tipp, den sie an die Besucher des Symposiums richtete: sich mit der Agenda 2030 auseinandersetzen und zunächst den Fokus auf drei der insgesamt 17 festgelegten Ziele für soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit legen.
Ohne Tourismus, auch das machte sie deutlich, geht es nicht. „Tourismus fördert Toleranz“, betonte sie in ihrem überzeugenden Plädoyer für die Hospitality-Branche. Das Kennenlernen anderer Kulturen führe zu mehr Verständnis, so die Referentin.
Expertenpanel zum Klimawandel im Alpenraum
Beim anschließenden Expertenpanel stand die Zukunftsperspektive im Fokus: Wie entwickelt sich der Alpenraum angesichts des Klimawandels? Hotelier Albert Ebner – 90 Prozent seiner Gäste sind Skifahrer – gab einen Einblick in seine Strategien: er hat sein Winterangebot um Nischenprodukte wie ein Tourenskizentrum, ein E-Bike-Testzentrum und das spezielle Winter-Programm „Legend of Sports“ erweitert. Eine weitere Idee: Eisbaden am See.
Skitourismusforscher Günther Aigner zeigte sich zuversichtlich, dass 80 Prozent der Skigebiete auch im Jahr 2050 noch bestehen werden; „auch im Worst-Case-Szenario“. Ähnlich optimistisch äußerte sich KR Mag. Roderich Urschler, der Präsident von Skipool Tirol. Er sieht auch großes Potential im Sommertourismus: Erlebniswelten für Kinder, Berg-Yoga und die Möglichkeit für Landwirte, das gastronomische Angebot weiter auszubauen, bieten seiner Ansicht nach zusätzliche Perspektiven.
Xenia zu Hohenlohe riet auch hier dazu, Nachhaltigkeit besser zu vermarkten. Südtirol etwa werde als eine sehr nachhaltige Region wahrgenommen, „vielleicht haben die das besser kommuniziert, es gibt in Sachen Nachhaltigkeit keinen großen Unterschied zu Tirol.“
Foto: Franz Neumayr Text: Nicole Beuther
24. Oktober 2023
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